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zusammen bauen, zusammen lernen


Die Arbeit auf einer Baustelle, zumal auf einem anderen Kontinent und unter völlig anderen Voraussetzungen als in der gewohnten Umgebung erfordert exibel reagieren zu können, sich mit dem wenigen Verfügbaren zu arrangieren und oftmals auch durch Improvisation zu neuen Lösungen zu finden. In der Studentengruppe ist dafür spontane Kreativität ebenso wichtig wie Verantwortungsbereitschaft und Teamfähigkeit. Für manche beginnt dabei bereits ein Umdenken, da sich die Herausforderungen solcher Projekte eben nur in der Zusammenarbeit aller Beteiligten lösen lassen.
Doch die Gruppe muss auch damit zu recht kommen, die lokalen Arbeiter zu integrieren und sich mit Ihnen zu verständigen. Oftmals ist es dabei leichter Sprachbarrieren zu überwinden, als unterschiedliche Arbeitsweisen zu koordinieren. Selbst wenn das heißen kann, dass eine Wand nochmals gemauert werden muss, die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort ist der wichtigste Schritt für eine nachhaltige Wirksamkeit unserer Projekte.
Zum einen ist in der Umgebung unserer bisherigen Bauprojekte das Fehlen von Arbeitsplätzen und damit Erwerbsmöglichkeiten ein zentrales Problem. Die Beschäftigung über wenige Wochen auf einer Baustelle kann dafür nur eine vorübergehende Lösung sein. Entscheidend ist aber auch für unsere lokalen Arbeiter, vorwiegend junge Männer ohne Ausbildung dabei Techniken und Arbeitsweisen zu erlernen und sich neue Fähigkeiten anzueignen.
Zum anderen ist die Bereitschaft auf die konkreten Bedürfnisse der Menschen vor Ort einzugehen und sie in Entscheidungsprozesse mit einzubinden von großer Bedeutung um Akzeptanz und Identifikation mit den entstehenden Einrichtungen zu fördern. Wir müssen uns dazu mit Dorfvorstehern, Chiefs und Nachbarn verständigen und dabei lernen ihre Standpunkte und Probleme zu verstehen.

Mteteleli Mbokodi ist ein afrikanischer Baumeister mit großem Geschick und langer Erfahrung im Betonieren, Mauern und Verputzen. Er war ein Glücksfall für die letzte Schulbaustelle. Den Studenten und jungen Arbeitern gemeinsam konnte er beibringen, wie sich eine unebene Wand gerade verputzen lässt, wie sich in großen Haufen auf dem Boden der richtige Mörtel mischen lässt und wie mit einfachsten Werkzeugen ein gutes Ergebnis entsteht. Er hat sich wohl gefühlt als Lehrer für die gleichaltrige, aber doch sehr gemischte Gruppe aus jungen Afrikanern und Europäern.
Es ist viel gelacht worden dabei und alle hatten Freude daran etwas auszuprobieren, sich Mörtel und neu gelernte Wörter zu zuwerfen und schließlich zusammen vor den fertigen Wänden des Schulgebäudes zu stehen. Dabei haben alle gemeinsam sicher sehr viel mehr gelernt, als ein Haus zu verputzen.